Vulkan Eisenbühl

Bad Neualbenreuth

Erst seit dem Staatsvertrag von 1862 liegt er wenige Meter über der Grenze auf böhmischem Gebiet. Eine Diplomarbeit von 1997 beschreibt sein Alter sehr vorsichtig mit weniger als 100.000 Jahren.

Es handelt sich um einen Schlackenkegel. Bei seiner Entstehung haben Magma und Wasser in Dampfexplosionen miteinander reagiert. Die austretende Lava wurde dabei zu vulkanischer Asche zerfetzt, aus der sich nachfolgend Tuff bildete. Der Vulkan selbst ist aus Schichten von dunkelgrauen und braunen, sowie schwarzen, porösen Schlacken aufgebaut, zwischen den porösen Gesteinen liegen ganz andere Blöcke mit einem Durchmesser von über einem Meter – Nebengesteine, die beim Ausbruch in den Vulkanschlot mitgerissen und herausgeschleudert wurden.
Im weiten Umkreis findet man Fetzen der Schlaken sowie nussförmige, graugrüne Kugeln, sogenannte Lapilli – Tropfen flüssigen Magmas, das an der Luft erstarrt ist. Erste schriftliche Arbeiten stammen von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1823. Der Eisenbühl sitzt auf dem südlichen Kreuzungspunkt von Eger-Rift und Marienbad-Störung.

Zeitungsbericht vom 11.02.2007
Der Neue Tag – von Silke Droll, DPA

Heißes Brodeln in der Tiefe

Blubbernde Wasserlöcher: Vulkanismus im Grenzgebiet Oberpfalz, Sachsen und Böhmen

Kleinere Erdbeben, blubbernde Wasserlöcher, ein erloschener Vulkan – die Phänomene im Grenzgebiet von Bayern, Sachsen und Böhmen haben einen gemeinsamen Ursprung. Unter der Erdoberfläche steigt flüssige Magma-Masse nach oben. Daraus löst sich Kohlendioxid, lockert Minerale vom Gestein und reichert damit das Wasser an. Durch den Überdruck kommt es immer wieder auch zu so genannten Schwarmbeben. Im Jahr 2000 wurden die Stöße im Vogtland und in Böhmen so heftig, dass Gläser verrutschten und an Häusern Risse entstanden.
Vor 300 000 Jahren spuckte der Vulkan Eisenbühl bei Neualbenreuth in der Oberpfalz sogar Feuer. Lange her, so scheint es. Doch die heiße Gesteinsschmelze im Erdinnern ist aktiv. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich das Magma rund 30 Kilometer unter der Oberfläche stärker nach oben bewegt. „Das ist das einzige Gebiet zwischen den Alpen und Island mit solchen Aktivitäten“ sagt Hans Kämpf, Geoforschungszentrum Potsdam. Für die Untersuchungen wühlt Kämpf mit Kollegen vom Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle regelmäßig im Schlamm eines Sumpfgebiets in der Nähe von Novy Kostel (Neukirchen) in der Region Cheb (Eger).
Die Experten fangen dort Glasblasen aus Mineralquellen und sprudelnden Wasserlöchern. In dem Gebiet sterben sogar Tiere an dem kohlendioxid-reichen Gas, das nahezu keinen Sauerstoff enthält. Bei den Messungen ergaben sich Werte, die sonst nur aus Vulkangebieten bekannt sind. „In nächster Zeit ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu vulkanischer Tätigkeit kommt aber noch sehr gering“, sagt Kämpf.
Mit „nächster Zeit“ ist ein Zeitraum von Jahrtausenden gemeint. Allerdings müsse die Gegend unbedingt noch besser untersucht werden. „Wir wissen noch viel zu wenig, was sich dort in der Tiefe tatsächlich abspielt“, sagt Kämpf. Zu einer Explosion könne es nur kommen, wenn Magma bis unmittelbar unter die Erdoberfläche vordringe und dort auf Wasser stoße. Bis jetzt wissen die Forscher aber noch nicht, wie weit die heiße Masse in dem Dreiländereck nach oben aufsteigen kann.
Demnächst nehmen Experten das Gebiet um den Vulkan Eisenbühl genauer unter die Lupe. „Wir möchten mit dem Bayerischen Geologischen Landesamt und Kollegen vom Geophysikalischen Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften gemeinsam ein Untersuchungsprogramm starten„, sagt Kämpf.
Wahrscheinlich gibt es dort einen zweiten Vulkan. „Wir haben uns das Profil der vulkanischen Schichten angeschaut. Daraus ergab sich, dass es noch eine stärkere vulkanische Quelle als den Eisenbühl geben muss„, sagt Kämpf. Vermutlich handelt es sich dabei um ein Maar.
Diese wassergefüllten Krater, die nach heftigen Vulkan-Explosionen entstehen, waren in Deutschland bislang vor allem aus der Eifel bekannt. Der vermutete Vulkan liegt direkt an der Grenze, auf dem Gebiet der Tschechischen Republik. Bis zum Fall es Eisernen Vorhangs, war das  Betreten des Streifens verboten, jetzt forschen dort deutsche und tschechische Wissenschaftler gemeinsam am Vulkanismus. Schon lang stehen die positiven Folgen des flüssigen Gesteins für die Tourismus-branche fest: Die weltbekannten böhmischen Heilbäder Karlsbad (Karlovy Vary), Marienbad (Mariánské Lázně) und Franzensbad (
Františkovy Lázně), die sächsischen Kurorte Bad Brambach und Bad Elster und auch das Sibyllenbad in der Oberpfalz verdanken ihre Existenz den sprudelnden Kohlendioxid-Mineralquellen und damit dem Magma im Untergrund.

Quelle: destination.one, zuletzt geändert am 07.02.2023

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