Die Pfarrei wird geleitet von Pfarrer George Parankimalil. Die aktuellen Gottesdienste finden Sie im ausliegenden Pfarrbrief.
Die Besitzer von Ottengrün erbauten Mitte des 15. Jh. eine Kapelle. Wegen der immer stärker werdenden Wallfahrten wurde die katholischen Kirche St. Sebastian in den Jahren 1725-27 durch den heutigen Bau ersetzt. Es entstand ein Saalbau mit Spiegeldecke, der dreiseitig geschlossene Chor ist eingezogen und hat eine Stichkappentonne. Die Deckengemälde stammen von Elias Dollhopf aus dem böhmischen Tachau. Das Wappen der Stifterfamilie, derer von Werndl von Lehenstein aus Eger, ziert den Chorbogen. Der viersäulige Hochaltar entstand 1727, ebenfalls um diese Zeit enstanden das Orgelgehäuse, die Beichtstühle und Stuhlwangen. Die übrige prächtige Ausstattung in Rokokomanier, drei Nebenaltäre und die Kanzel, wurde um 1769 angeschafft. Eine Nischenvitrine beherbergt Reliquienmonstranzen.
Die Wallfahrtskirche ist dem Heiligen Sebastian geweiht. In den Pestzeiten spielten die Wallfahrtskirchen eine große Rolle. St. Sebastian ist der Patron gegen die Pest und andere schwere Krankheiten.
Sebastian war Befehlshaber im Römischen Heer, geschätzt vom Kaiser, der, als er erfuhr, dass Sebastian Christ war, ihn bekehren wollte. Sebastian blieb standhaft. Bogenschützen überschütteten ihn mit Pfeilen, er aber wurde wieder Gesund. Genesen reiste er zum Kaiser, um ihm die Grausamkeiten vorzuhalten, wurde aber mit Keulen getötet. Christen haben ihn an der Via Appia beigesetzt, wo später eine Kirche entstand.
Warum Pestpatron?
Bei den Alten wurde die Pest durch Pfeile, die Gott als Strafe für die Sünden schickte, versinnbildlicht – Sebastian überstand die Pfeile.
Bei der Pest wurde das Vertrauen der Christen in den Hl. Sebastian nicht enttäuscht.
Die Kirche Kleine Kappl
Die Kleine Kappl ist im Inneren reich an reifen Werken des Rokoko. Die Saalkirche besitzt eine reich bemalte Spiegeldecke. Der barocke Hochaltar, die Rokokokanzel und die Seitenaltäre werden durch die geschnitzte Doppelempore ergänzt. Der Rokokoaltar des heiligen Johannes Nepomuk an der nördlichen Chorwand mit einem Altarblatt von Elias Dollhopf besitzt einen Schrein, in dem der heilige Leib des Märthyrers Felix ruht. Auch die Deckenfresken sind von Elias Dollhopf, im Zentrum der Hl. Sebastian, die Menschheit vereinigend dargestellt. Symbolhaft der Globus und die vier Erdteile.
Noch heute findet im September eine Trachtenwallfahrt von Bad Neualbenreuth zur Kleinen Kappl statt.
Quelle: destination.one, zuletzt geändert am 14.05.2024